Ernährung und Akne: Was Sie tun können

Ernährung und Akne: Was Sie tun können

Hier schauen wir uns die wahrscheinlichsten Theorien bzgl. Akne und Ernährung an und beantworten die Frage, was man selbst tun kann, um Akne vorzubeugen.

Theorie 1: Glykämische Last

Der glykämische Index (GI) ist eine Zahl, die einem Lebensmittel gegeben wird, um seine Wirkung auf den Blutzuckerspiegel einer Person wiederzugeben. Zu den Lebensmitteln mit hohem GI gehören zuckerhaltige Frühstückscerealien, weißes Mehl, Kekse und Süßigkeiten.

Die glykämische Last (GL) basiert auf den Portionsgrößen, die wir essen, und stellt somit eine praktische Erweiterung der GI-Wissenschaft auf unser tägliches Leben dar.

Die Theorie besagt, dass Lebensmittel mit einer hohen GL schnell verdaut und absorbiert werden, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Dadurch wird die Bauchspeicheldrüse aktiviert, die für einen akuten Anstieg des Insulins zusammen mit anderen Hormonen sorgt.

GL UND AKNEFORSCHUNG

Insgesamt scheint dies ein kontroverser Bereich mit aktuell widersprüchlicher Evidenz in den Studien zu sein.

In einer Studie wurden 248 in New York lebende Männer und Frauen gebeten, einen validierten Fragebogen zur Häufigkeit von Nahrungsmitteln auszufüllen und ihre Akneschwere anzugeben. Die Ergebnisse zeigten, dass TeilnehmerInnen mit mittelschwerer bis schwerer Akne eine signifikant höhere glykämische Last in ihrer Ernährung und einen erhöhten Zuckerkonsum hatten.

Es wurden auch randomisierte kontrollierte Studien (das beste Studiendesign) durchgeführt.

Mehrere dieser Studien haben Verbesserungen in folgenden Bereichen gezeigt: Akne, Hormonspiegel und Talgproduktion nach einer leichten GL-Diät, eine andere Studie konnte keinen Zusammenhang feststellen. Mehr Forschung ist also in diesem Bereich erforderlich!

Theorie 2: Milchprodukte

Es gibt eine weitere Theorie, die besagt, dass Milch die Entwicklung von Akne verschlimmern kann. Sie soll die Konzentration von Insulin und dem Hormon IGF-1 im Blut erhöhen. Da Milch Kohlenhydrate enthält, kommt es zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels und des Insulinspiegels, ähnlich wie bei den Auswirkungen einer Ernährung mit hohem GL-Gehalt.

Interessanterweise hat Milch eine drei- bis sechsfach höhere glykämische Last als erwartet und der Zusatz von nur einer kleinen Menge Milch zu einer Mahlzeit mit niedrigem glykämischen Index erhöht die Insulinreaktion auf die Werte, wie sie für eine Mahlzeit mit hohem GI charakteristisch sind. Das gilt für Magermilch und Vollmilch, aber nicht für Käse.

Milch kann auch wegen ihres relativ hohen Hormongehalts zu Akne beitragen. Wenn sie in großen Mengen getrunken wird, erhöht sie nachweislich den IGF-1-Spiegel im Blut.

MILCH- UND AKNEFORSCHUNG

Zwei große Studien liefern den überzeugendsten Beweis für einen Zusammenhang zwischen Milch und Akne.

In beiden Fällen wurden TeilnehmerInnen aufgefordert, aufzuschreiben, was sie aßen und zwar über einen Zeitraum von drei Jahren. In beiden Studien erhöhte ein hoher Milchkonsum das Risiko für Akne um etwa 20 %.

In einer anderen Studie wurde festgestellt, dass Akne mit häufigem Milchkonsum, aber nicht mit dem Konsum von Vollmilch oder Käse assoziiert war.

Das Problem bei all diesen Studien ist, dass sie den Zusammenhang von Milch und Akne nur beobachtend feststellen. Es gibt keine randomisierten kontrollierten Studien, die einen solchen Zusammenhang untersucht hätten.

Das bedeutet, dass wir nicht schlüssig beweisen können, dass Milch Akne verursacht, aber es deutet einiges darauf hin, dass sie das Risiko, an Akne zu erkranken, erhöhen kann.

Weil Milch mehr als 60 verschiedene Moleküle enthält, ist es äußerst schwierig, auseinanderzuhalten, welche dieser Komponenten Akne fördern und welche nicht - besonders, weil es auch eine so breite Palette von unterschiedlichen Milchprodukten gibt.

Wissenschaftler versuchen immer noch herauszufinden, ob es die Hormone, die hohe glykämische Last oder die Proteine in der Milch sind, die diese Assoziationen auslösen.

WAS SOLLTEN SIE ALSO TUN, WENN SIE ZU AKNE NEIGEN?

  • Zum Arzt gehen
    Gehen Sie zu Ihrem Hausarzt, um etwaige medizinische Behandlungen zu besprechen, die neben einer Ernährungsumstellung angebracht sein können.
  • Nutzen Sie wenig komedogene Kosmetikprodukte
    Ziehen Sie in Erwägung, Make-up- und Gesichtspflegeprodukte zu wählen, die ölfrei oder auf Wasserbasis sind und als nicht-komedogen (frei von porenblockierenden Inhaltsstoffen) gekennzeichnet sind.
  • Tagebuch führen
    Führen Sie ein Nahrungsmittel/Symptom-Tagebuch und suchen Sie nach Mustern und Zusammenhängen zwischen den Nahrungsmitteln, die Sie essen, und möglichen Akneausbrüchen.
  • Kontrollieren Sie Ihr Gewicht
    Wenn Sie übergewichtig sind, sollten Sie in Erwägung ziehen, ein paar Pfunde zu verlieren. Einige Forscher glauben, dass Übergewicht die Produktion von Androgenen antreibt, die das Wachstum der Hautzellen und die Ölproduktion fördern, was zu Akne führen kann. Ziel ist optimalerweise ein schlanker Körpertyp mit einem BMI zwischen 20-25.
  • Reduzieren Sie den Milchkonsum
    Erwägen Sie, eine Zeit lang auf Milch und Milchprodukte zu verzichten. (Vergewissern Sie sich nur, dass Sie genügend Kalzium erhalten.)
  • Niedrige glykämische Last
    Ziehen Sie eine Diät mit niedriger GL in Betracht. Versuchen Sie also, auf raffinierte Kohlenhydrate zu verzichten und schauen Sie, ob das eine Auswirkung auf Ihre Haut hat. Ein Beispiel für einen Tag mit niedrigem glykämischen Index:
    • Frühstück: Zwei gekochte Eier, eine Scheibe Vollkornbrot, eine Avocado und frische Tomaten.
    • Snack zwischendurch: eine Handvoll Mandeln
    • Mittagessen: Linsen mit frischem Spinat, geriebenem Fenchel und Ziegenkäse.
    • Snack: Zwei Scheiben Pumpernickelbrot mit einem Esslöffel Hummus.
    • Abendessen: Hühnchen und Quinoa-Salat mit Butternusskürbis, Chili und Brokkoli.
      Es gibt mittlerweile auch spezielle Kochbücher, um mit niedriger glykämischer Last zu kochen.

Fazit

Es gibt noch keine stichhaltigen Beweise dafür, dass die Ernährungsweise Akne verursacht, aber es gibt viele Hinweise darauf, dass sie diese verschlimmern kann, und es gibt einige Ernährungsstrategien, die es wert sind, neben der medizinischen Behandlung ausprobiert zu werden.

Eine typisch westliche Ernährung, die auf raffinierten Kohlenhydraten mit hohem GL-Gehalt und Milchprodukten basiert, kann für Akne verantwortlich sein.

Eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Vollwertkost wie Früchten, Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen ist eine gute Idee. Probieren Sie diese Art der Ernährung einmal aus, um zu sehen, ob sich die Aknesymptome bessern. Auch der Verzicht auf Milch könnte in Betracht gezogen werden, solange Sie auf eine ausreichende Kalziumversorgung achten.